Anstatt das alte Gebäude abzureißen, wird es bewusst erhalten und modernisiert. Damit werden große Mengen an Beton und Baustoffen – und somit auch erhebliche Mengen an CO₂ – eingespart. Das Projekt zeigt den respektvollen Umgang mit vorhandener Bausubstanz. Grundsätzlich ist es bei einem Bestandsgebäude immer eine besondere Herausforderung, die bestehenden Gebäudestrukturen zu berücksichtigen und so umzugestalten, dass daraus funktionale und moderne Wohn- und Arbeitsräume entstehen. „Solche Gebäude haben einen einzigartigen Charakter“, erklärt Sünkeler. „Es ist erfüllend, ihren Charme zu bewahren und in eine neue Zeit zu überführen. Alte Fassadenelemente wie die Ornamente und der Adler am ehemaligen Eingang werden aufbereitet und bleiben erhalten. Wir müssen lernen, mit unserem Gebäudebestand nachhaltiger umzugehen.“ Auch technisch ist das Gebäude mit zeitgemäßer, energieeffizienter Gebäudetechnik ausgestattet. Auf dem Dach entsteht eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher, die einen Großteil des Eigenstrombedarfs deckt. Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Wärmepumpe, die Umweltwärme nutzt und somit ohne den Einsatz fossiler Energieträger auskommt. Ergänzend wird eine Klimaanlage installiert, die sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen verwendet werden kann – für ein angenehmes Raumklima, selbst an heißen Sommertagen.
Bereits in Brakel hat Eike Sünkeler in der Brunnenallee am Kaiserbrunnen ein ähnliches Projekt erfolgreich umgesetzt. Dort vereint ein Gebäudekomplex Büroflächen der Lebenshilfe, Kindergarten, Volkshochschule, Physiotherapie und moderne Appartements unter einem Dach. Dieses Konzept zeigt, dass Arbeiten, Bildung und Wohnen erfolgreich miteinander verbunden werden können – ein Modell, das nun auch in Bad Driburg fortgeführt wird. Eike Sünkeler begeistert vor allem die Idee, alten, sanierungsbedürftigen Gebäuden neues Leben einzuhauchen. „In unserer Region gibt es noch viele leerstehende Immobilien, die auf eine neue Nutzung warten“, sagt er. „Was wir brauchen, ist Mut zur Innovation.“